Über Hallo Geist

Unser Geist steuert unser Leben

Alles was wir Menschen erleben und tun geschieht in unserem Geist. Mit ihm sind wir mit der Welt verbunden. Durch ihn interagieren und kommunizieren wir mit Mensch und Tier. Er steuert unser Leben.

Grund genug ihn näher kennenzulernen und ihn für Dein Gutes Leben und das Deiner Mitwelt und unser aller Guten Zukunft auf unserem einzigartigen Planeten Erde zu kultivieren.

„Hallo Geist“ setzt sich mit dem Thema auseinander, was wissen wir über unseren Geist, was können wir über ihn lernen, gibt es einen „Guten Geist“ der unser „Gutes Leben“ unterstützt und, wie können wir ihn „herbeirufen“?

„Hallo Geist“ will Dir Anregung geben Deinem Geist und damit Deiner Wahrnehmung, Deinen Gefühlen, Gedanken und Handlungen reflektierend nahe zu sein, ihn kennenzulernen und mit ihm einen Guten Umgang zu pflegen.

Gutes Leben

Was können wir uns unter Gutem Leben vorstellen? Unser Organismus Mensch benötigt innere und äußere Lebensbedingungen, die seine körperliche Vitalität und Gesundheit sowie sein geistiges und soziales Wohlergehen erfüllen. Dazu benötigt er einen intakten ökologischen und sozialen Lebensraum, eine kreative und im positiven Sinne lösungsorientierte Technologie, einen gleichberechtigten, fairen und nachhaltigen ökonomischen Austausch sowie gesellschaftliche Freiheit, Solidarität und Frieden.

Sind diese Lebensbedingungen gegeben, erleben wir Menschen dies als Wohlergehen, Erfüllung und Glück. Geraten sie aus der Balance, erleben wir Sorge, Angst, Schmerz, Not, Leid und Tod. Nicht alle Lebensbedingungen liegen zu allen Zeiten in unserer Hand, dennoch bieten unsere geistigen Fähigkeiten eine enorme Kapazität unsere Lebensbedingungen positiv zu gestalten, auch unter widrigen Umständen.

Unser Geist hat in der Geschichte unseres Menschseins einen hohen Anteil an unserem Wohlergehen und Glück. Allerdings nimmt unser geistiges Wirken im vitalen, ökologischen, sozialen, ökonomischen, technologischen und politischen Kontext auch häufig einen negativen Verlauf. Dies betrifft individuelle Lebens- und Handlungsweisen sowie gesellschaftliche Prozesse in gleichem Maße.

Eine besonders schwierige Seite unseres Menschseins bezieht sich auf unser soziales und politisches Leben. Ignoranz, Nichtbeachtung, Geringschätzung, Abwertung, Diskriminierung, Ausgrenzung, Unterdrückung, Vertreibung, Ausbeutung, Korruption, Bereicherung, Instrumentalisierung, Desinformation, Manipulation, Machtmissbrauch, Willkür, Armut, Hunger, Entmenschlichung, Gewalt und Krieg bringen aus der Erfahrung Leid, bitterste Not und Zerstörung über uns Menschen. Auch dafür steht unser geistiges Leben in egozentrischer Haltung und antisozialem Verhalten.

Die mentalen Faktoren können dabei in einem dominanten Selbstbezug begleitet von egoistischen und narzisstischen Tendenzen, einhergehend mit der Hemmung und Einschränkung der Selbstwahrnehmung, Empathie und Achtsamkeit sowie Illusion und Realitätsverlust verortet werden. Diese Faktoren sind nicht generell naturgegeben, obschon dispositive Persönlichkeitsmerkmale teils markant hineinspielen. Vielmehr beziehen sie sich auf unreflektierte, meist sozialisationsbedingte konditionale Entwicklungen unserer mentalen Prozesse individuell und kollektiv, die durch nachhaltige Aufklärung, Bildung und eine positive Kultur der Menschlichkeit, der Sozialen Gerechtigkeit, der Solidarität sowie der Achtsamkeit gegenüber der Um- und Mitwelt gelindert und im Sinne unseres Wohlergehens transformiert werden können.

Gemeinsinn

Ein weiteres Phänomen, das in unserem geistigen Leben eine wichtige Rolle spielt, kann man als „Common Sense“ (allgemeiner, geteilter Verstand, Gemeinsinn) bezeichnen. Als soziale Wesen gleichen wir ständig unser Weltverständnis miteinander ab, synchronisieren sozial konstruierte Bedeutungen und kreieren so kulturelle Kontexte und Common Sense, der unsere Werte, Einstellungen, Meinungen und Handlungen leitet. Die Individualisierung unseres sozialen und medialen Lebens ermöglicht eine soziale Fragmentierung, die im Zusammenwirken mit der Subjektivität (individuelle Konstruktion) unseres Denkens, der Suggestibilität (Beeinflussbarkeit) unserer Vorstellungen und der Intentionalität (Realisierungsantrieb) unserer Handlungen einen breiten Common Sense für das gesellschaftliche Wohlergehen erschweren, in Frage stellen oder gar mit egozentrischen und irrigen Ideologien spalten können.

Als soziale Wesen sind wir Menschen evolutionär eng an der Zugehörigkeit und Verbundenheit mit Gemeinschaft, Gemeinsinn und Gemeinwohl orientiert. Soziale Anerkennung, Gerechtigkeit und Integration sind existenzielle, hoch emotionale Bedürfnisse und Werte. Ungerechtigkeit, Abwertung und Ausgrenzung erzeugen enormen psychischen Stress und größtes Leid. Um unserer sozialen Disposition gerecht werden zu können, sind wir Menschen neurobiologisch für Empathie, Mitgefühl, Solidarität und soziales Verhalten bestens ausgestattet. Prosoziale Haltung und Verhalten müssen aber erst über die Erfahrung, aufmerksamer, mitfühlender und liebender menschlicher Nähe, Zuwendung und Fürsorge durch Eltern, Familie und Gemeinschaft, insbesondere in der frühen Entwicklung neuronal verschaltet und mental ausgeformt werden.

Soziale Aufmerksamkeit, Mitgefühl, Zuwendung, Fürsorge, Pflege und das Teilen des persönlichen Wohlstandes aktiviert wissenschaftlichen Befunden zufolge den Botenstoff Oxytocin, das zu den Glückshormonen zählt, als „Kuschelhormon“ bekannt ist und im Geburtsprozess sowie in naher sozialer Interaktion und Berührung im Gehirn produziert wird. Es aktiviert positive Gefühle und steigert unser Wohlbefinden in Gemeinwohl orientierten sowie mitfühlenden und helfenden Situationen. Mitgefühl und Nächstenliebe allen Menschen gegenüber gelten in geistigen Traditionen als zentrale Werte und werden in praktischer Übung kultiviert. In der Welt der Individualität, des Selbstbezugs sowie der sozialen Abgrenzung und Entfremdung in Kombination mit der Idealisierung des „Mein“, des „Haben“ und des „Konsum“ bekommt aktuell die Erfahrung und Prägung dieser tiefen Wirkfaktoren des Gemeinsinns wenig Raum.

Herausforderungen

Unser mentales Selbst impliziert (beinhaltet) potentiell die Personalen Perspektiven des ICH, DU, WIR. Diese müssen sich in der Sozialisation aus dem Modus der frühkindlichen interpersonalen Perspektive des Einsseins von ICH und DU über die Fähigkeit der personalen Differenzierung, der Empathie und des Perspektivenwechsels vom Ich zum DU zur sozialen Integration eines Wir herausbilden und zur Identifikation mit Gruppenbezügen und dem Gefühl der Zugehörigkeit, der Verbundenheit, des Gemeinsinns, des Mitgefühls sowie der Solidarität ausformen. Zu welchen Dimensionen und Aspekten von Gruppenbezügen wir in unserer Identifikation neigen, ist eine soziokulturelle und politische Frage.

Bei der Abgrenzung unserer Gruppenbezüge in In- und Out-Group wird in der Regel unsere Empathie gegenüber der Out-Group gehemmt oder sogar mit negativen sozialen Gefühlen besetzt, was zur Spaltung des Zugehörigkeitsgefühls, des Gemeinsinns und des Mitgefühls bis hin zur Aggression führen kann. Das Phänomen mentaler Gruppenbezogenheit wird häufig ideologisch und politisch in Form von interessengeleitetem Egoismus und Ausgrenzung mit fataler Wirkung in Richtung Entfremdung, Spaltung und Konflikten instrumentalisiert, was bei der Vielfalt der Menschen und Kulturen sowie in Bezug auf die globalen Herausforderungen von uns Menschen auf der Erde nicht dienlich ist und im Kontrast hierzu die Vermittlung zivilisatorischer Werte der Menschlichkeit und Menschenrechte sowie Verständigung und Kooperation hilfreich wäre.

Die Entwicklung einer egalitären und integrativen Verständigungskultur, des Gemeinsinns und Gemeinwohls, des Teilens von Wohlstand und die Erhaltung unseres ökologischen Lebensraums in und zwischen sozialen Gruppen und Gesellschaften auf individueller und kollektiver Ebene erfordert eine geistige Entwicklung, die über egozentrierte Gruppenbezogenheit hinausreicht. Eine geistige Haltung, die gesellschaftliche Schichten und Klassen überwindet und menschliche Vielfalt vereint. Eine Kultur, die das Haben, Privilegien, Statusdenken und Machtstreben in die Bereitschaft des Miteinanders für ein Gutes Leben aller Menschen verwandelt.

Die Herausforderungen unseres Menschseins mit Blick auf Klimaschutz, Ressourcen, Ernährung, Wohlstand, Freiheit und Frieden etc. sind global. Die Frage des Gelingens ist eng mit dem reflektiven Umgang unserer geistigen Kapazitäten und Kompetenzen, mit Gemeinsinn, Mitgefühl und Solidarität verbunden, dessen Beweis wir für die Zukunft erst noch erbringen müssen.

Kinder fragen richtig

Jedes Kind stellt irgendwann Fragen wie: Warum hören die Menschen nicht einfach auf Krieg zu führen, wenn sie darunter leiden müssen? Warum geben die Menschen die viel zu essen haben den Menschen, die hungern nicht einfach was zu essen? Warum einigen sich die Menschen nicht einfach, wenn sie streiten? Wenn jemand viel Wohnungen hat, dann kann er doch denen, die keine Wohnung haben eine geben? Alle Erwachsenen kennen diese Art der Kinderfragen, die Liste ist sehr lang.

Die Antworten sind meist auf alle Fragen dieselben: Das geht so einfach nicht. Die Kinder fragen nach: Aber warum geht das nicht so einfach? Man kann doch einfach aufhören oder etwas anders machen, wenn es nicht gut ist? Die Erwachsenen erklären: Das verstehst du noch nicht, warum das nicht so einfach geht, wie du dir das als Kind vorstellst. Warum geht das eigentlich, nicht? Könnten wir aus heutiger Sicht und Verständnis über den menschlichen Geist sagen. Im Prinzip haben Kinder mit ihren Fragen doch recht.

Was wir Erwachsenen aber mit unseren Antworten auf diese Art von Fragen unserer Kinder sagen wollen ist: Wenn du in unserer Kultur vollständig sozialisiert bist und weißt, wie wir Menschen in der damit verbundenen Konditionierung unseres Geistes Denken und Handeln, dann verstehst Du, warum wir unsere Probleme und die Not, die damit verbunden ist, nicht so einfach ändern können.

Vielleicht wirst du sogar verstehen, dass wir unsere Probleme lösen und die Not verhindern könnten, wenn wir unseren Geist entsprechend transformieren und kultivieren würden. Und, vielleicht hast du als Erwachsener sogar das Wissen, wie dies theoretisch gehen könnte, nur dann wirst du eine praktische Lösung benötigen, das zu tun. Den Schalter, den wir in einem solchen Anliegen einfach umlegen könnten gibt es aus der geschichtlichen Betrachtung nicht … deshalb sagen wir dir Kind, dass das nicht so einfach geht und du das jetzt noch nicht verstehst.

Aufklärung und Bildung

Wir wissen aus psychologischer und neurobiologischer Wissenschaft vielleicht noch nicht alles über den menschlichen Geist, aber genug, um damit noch sehr viel mehr als bisher für unser aller Gutes Leben beitragen zu können. Dazu müssen wir aber die wissenschaftlichen Erkenntnisse in lebensnahes Wissen und praktisches Verhalten übersetzen und möglichst breit, bestenfalls früh in der Sozialisation und Bildung unter uns Menschen in Familien, Kitas, Schulen und kulturellen Initiativen zugänglich machen.

Über eine breite mentale Aufklärung und Bildung unter Berücksichtigung der zugänglichen wissenschaftlichen Erkenntnisse kann mit Blick auf die aktuelle ökologische und soziale Lage von uns Menschen eine Mentale Transformation hin zur Kultur eines aufgeklärten reflektiven Geistes erreicht werden, der eine positive zivilisatorische Entwicklung des individuellen und gesellschaftlichen Wohlergehens ermöglicht.

Bestenfalls unterstützt die Politik die Entwicklung unseres Mindset in Aufklärung, Bildung und Kultur aktiv. Dabei geht es zuerst um die mentale Kultur der Gesellschaft und den individuellen Mindset der Bürger, weniger um das politische System. Jenseits von autoritären willkürlichen, fremdbestimmenden, diskriminierenden und ausgrenzenden politischen Systemen und Akteuren bewirkt reflektiver, empathischer und achtsamer Geist soziale, ökologische, ökonomische und technologische Balance im solidarischen Sinne des Gemeinwohls.

Diese positive Annahme geistiger Qualität stützt sich auf das biologische Prinzip der Homöostase, dem Streben nach Überleben und Fortpflanzung, die auch dem menschlichen Organismus aus wissenschaftlicher Sicht zugesprochen wird. Der Geist bildet das Steuerzentrum des menschlichen Organismus, insofern kann man von einer Disposition des Geistes zur Unterstützung der Homöostase ausgehen. Der Mensch ist als Natur- und Sozialwesen auf soziale und ökologische Integration und Balance angewiesen, insofern kann man dem Geist diese Qualität im positiven Sinne zusprechen.

Allerdings stellt das Mentalsystem des Menschen bei Geburt nur ein Potential der Entwicklung seiner sensitiven, emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten zur Steuerung des menschlichen Wohlergehens dar. Diese müssen in der Kindheit bis hin ins Alter über kulturelle Sozialisation, individuelle Erfahrung und Lernprozesse entwickelt und kontinuierlich aktualisiert und angepasst werden.

Ein Weltmentalrat wäre wünschenswert

Gesellschaft und Politik können menschliches Wohlergehen nur dann anstreben, sofern dies ihr Ziel ist, wenn wir Menschen in unserem Geist auch die Voraussetzung in Form des nötigen Mindset mitbringen und für eine positive mentale Kultur bereit sind. Ein Prozess der sich gegenseitig bedingt. Mit einem konditionalen (geprägtem) Mindset des Selbstbezugs und Identifikation in sozialen Gruppenbezügen neigen wir Menschen dazu, politischen Rhetoriken und Ideologien der Egozentrik und ihren Versprechungen zu folgen, die aber Entsolidarisierung, Ausgrenzung und Spaltung der Menschen und Gesellschaften und in der Folge menschliches Leid in sich tragen.

Positive solidarische und Gemeinwohl orientierte politische Konzepte in denen Menschlichkeit und Menschenrechte gelten, benötigen einen reflektiven, empathischen und achtsamen Mindset in den Gesellschaften, um von den Menschen Zuspruch und Befürwortung zu erfahren. Es bedarf des Impulses, der Perspektive, des Wissens und des Wollens auf Seiten gesellschaftlicher, politischer, wissenschaftlicher und kultureller Initiativen zur Transformation unseres Geistes hin zu mehr Reflexion, Empathie und Achtsamkeit. Dazu müssen Impulsgeber, Fürsprecher und Politiker sowie insbesondere Erzieher und Lehrer zuerst ihren eigenen Geist im reflektiven, empathischen und achtsamen Sinne entwickeln.

Hierzu wäre auf globaler Ebene in Analogie zur Initiative des Weltklimarats ein Weltmentalrat vorstellbar, der das gesamte Wissen über den menschlichen Geist sammelt und prüft und Empfehlungen an die Weltgemeinschaft formuliert, wie Mentale Transformation und Kultur für eine positive Zivilisation, ein Gutes Leben und eine Gute Zukunft der Menschheit jenseits von Not, Leid und Zerstörung organisiert werden kann.

Eine Basis hierzu könnte die Initiative der Vereinten Nationen in Form des seit 2012 jährlich herausgegebenen „World Happiness Report“ (Welt-Glücks-Bericht) bilden, der das weltweite Lebensglück und die Lebenszufriedenheit der Menschen beschreibt und misst. Glück und Zufriedenheit ist das Ergebnis menschlichen Denkens und Handelns und damit des Geistes. Insofern wäre der thematische Anschluss Mentaler Transformation und die programmatische Institutionalisierung eines Weltmentalrats die logische Entwicklung dieser Initiative der UN.

Wir Menschen werden nicht um einen differenziellen, wissenschaftlich fundierten Blick auf unser Mentalsystem und unseren Mindset in einer globalen Perspektive mit daraus resultierenden Initiativen herumkommen, wenn wir unser Gutes Leben auf unserem wunderbaren Planeten Erde erhalten wollen. Der aktuelle Klimawandel und seine vor uns liegenden Folgen für die heute jungen Menschen und die kommenden Generationen mit teils katastrophalem Leid ist nur eines der brisanten Themen, die wir als Weltgemeinschaft als primäre Frage unseres Geistes verstehen und lösen müssen.

Wir alle können unseren Geist kultivieren

Was jeder Mensch aber zu jeder Zeit tun kann: Wir können etwas über unseren Geist lernen, ihn als das anerkennen, was er ist und wie er arbeitet und uns in Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion und Selbstmodulation unserer mentalen Prozesse und praktischen Handlungen für unser Gutes Leben und das unserer Mitwelt üben. Anregungen dazu mit Dir zu teilen, ist das Anliegen von „Hallo Geist“.