Alles Erleben und Tun von uns Menschen geschieht mental!
Was bedeutet das für unser Leben und unsere Zukunft auf unserem wunderbaren Planeten Erde und Ort unseres menschlichen Seins?
In Anbetracht der Verletzungen, der Gewalt, des entgrenzten Terrors aus Hass und fatalen Machtinteressen, die aktuell im Nahen Osten erneut mit Krieg und den schrecklichsten denkbaren Folgen für das Leben von Menschen mit unerträglicher Zerstörung, unermesslichem Schmerz, Leid und Tod aufgebrochen sind, drängt die Frage nach der Überwindung der Verletzungen und transgenerational wirkenden Traumata aus historischen Konflikten und Vertreibungen in Verbindung mit Weltanschauungen, Ideologien und Okkupationen, die immer neue Konflikte und Gewalt hervorbringen, letztlich nach menschlicher Zivilisation.
Was muss geschehen, dass wir Menschen friedlich im Gemeinwohl auf unserem Planeten Erde miteinander leben können?
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Hamas-Terrorangriff – „Ich will, dass die Welt davon erfährt“
Aus der Luft, vom Land und von See überfiel die radikalislamistische Terrororganisation Hamas am 7. Oktober den Staat Israel. Überlebende des Massakers und Angehörige von Geiseln schildern, wie dieser Tag ihr Leben für immer verändert hat.
Hamas-Terrorangriff – „Ich will, dass die Welt davon erfährt“ (deutschlandfunkkultur.de)
Deutschlandfunk Kultur – Stunde 1 Labor 5. November 2023
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Wir müssen lernen inne zu halten in diesen schrecklichen Momenten
Wenn alles Erleben und Tun von uns Menschen mental gesteuert ist, wovon wir nach wissenschaftlichen Befunden ausgehen können, also auch Verletzungen, die wir Menschen uns gegenseitig zufügen, sollten wir uns gerade in diesen Momenten, der Entgrenzung von Hass und Gewalt aus Verletzungen und ungelösten Konflikten, dringendst mit unserem Mentalsystem, dem Dreh- und Angelpunkt zwischenmenschlicher Verständigung, Klärung und Befriedung und dessen Funktionen und Prozessen bildend und praktisch lernend auseinandersetzen.
Demnach wäre die Aufklärung über unseren Geist und die Entwicklung praktischer Mentaler Kompetenzen in der Breite der Gesellschaften anzuraten. Wie ist unser Mentalsystem biologisch aufgebaut und funktional ausgestattet? Welche mentalen Prozesse (Geist) arbeiten darin? Wie entstehen in ihm aus tiefen Identifikationen, Einstellungen, Glaubenssätzen und Meinungen mentale Perspektiven? Wie erzeugen Verletzungen Affekte und Emotionen? Wie verzerren und bestimmen diese unsere Perspektive und unsere Wahrnehmung, unser Fühlen, unser Denken und unsere Intentionen (Absichten, Ziele) und schließlich, wie leiten diese unser Handeln?
Wie können wir in einer Praxis der Selbstwahrnehmung, der Selbstreflexion und Dekonstruktion von tiefen (im Unbewussten geprägten und wirkenden) Identifikationen, Einstellungen und Glaubenssätzen, des Zurücknehmens von Zuschreibungen und Projektionen, des Befriedens von Hass und des Beendens von Gewalt, eine Kultur der Achtsamkeit, der Empathie, des Entstörens und Aussöhnens von Konflikten, des Annäherns polarer Positionen, der Auflösung von sozialer Spaltung und des zukunftsbezogenen positiven und konstruktiven Miteinanders für mehr Zivilisation in der Welt entwickeln?
Mit unserer Subjektivität positiv umgehen lernen
Dazu müssen wir vor allem lernen, dass die Allgegenwärtigkeit und Selbstverständlichkeit unserer mentalen Perspektive, in der sich all unser Wahrnehmen, Fühlen, Denken, Handeln zu unserer Sicht der Dinge bündelt, subjektiv aus der Tiefe unbewusster mentaler Prozesse konstruiert ist und sich aus unserer individuellen Biographie, den sozialisationsbedingten kulturellen Prägungen und persönlichen Erfahrungen im Zusammenspiel mit unseren Persönlichkeitseigenschaften speist. Im konditionalen (unreflektierten) mentalen Alltagsmodus sind wir mit unserer subjektiven Perspektive identifiziert und überzeugt, dass diese objektiv, weil „logisch“ und damit richtig und wahr ist. Dabei sind wir uns weder über unsere Subjektivität, noch über unsere unbewussten Konstruktionsprozesse bewusst.
Wir leben in der Illusion, die Wirklichkeit so zu verstehen, wie sie wirklich ist und die alleinige Wahrheit zu kennen, mehr noch, sie zu besitzen, ohne uns dabei bewusst zu sein, dass unser Mentales Selbst (Gesamtheit unbewusster und bewusster mentaler Prozesse im selbstorganisational und autokreativ arbeitenden neuronalen Selbst) diese subjektiv konstruiert, hypothetisch und fiktiv, allenfalls als relevante, logisch erscheinende Vorstellung und faktische Annäherung zur Wirklichkeit, dessen Evidenz (reale Richtigkeit und Gültigkeit) in der Frage steht.
Hinzu kommt, dass wir unsere Vorstellungen ständig versuchen über die Meinungen Anderer, stellvertretend über Medien, zu bestätigen, da unser Geist nach Kontrolle und Sicherheit strebt und sich damit seiner selbst sozial versichern möchte. Gleichzeitig versucht er aber andere Vorstellungen und Meinungen auszublenden, da sie konfrontierend und verunsichernd sein können. Dieses permanente Bedürfnis nach Selbstbestätigung und sozialer Vergewisserung führt uns dazu, die Medien und Informationen zu nutzen sowie uns vornehmlich mit den sozialen Kontakten und in den sozialen Gruppen zu bewegen, die unsere Vorstellungen und Meinungen teilen, mit der Folge einseitiger und parteiischer Verzerrung unseres Wahrnehmens, Fühlens und Denkens.
Dieser selbstbezogene, verengte Blick auf die Welt und die Geschehnisse in ihr, verstellt uns häufig die Sicht auf die Perspektive der Anderen, die ebenso subjektiv konstruiert und individuell geprägt (konditioniert) ist, insbesondere, wenn sie konträr zu unserem Weltverständnis ist. So stehen wir Menschen uns mit unseren subjektiven vermeintlich richtigen, wahren (da logisch erscheinend) Perspektiven gegenüber und wollen diese jeweils gegenüber den Anderen behaupten und durchsetzen. Im Zweifel mit Dominanz und Gewalt, angetrieben von heftigen Affekten und Emotionen, die im Unbewussten aktiv sind. Dies geleitet von Einstellungen, Glaubenssätzen und Erfahrungen in Prägung gesellschafts- rsp. gruppenbezogener kultureller und historischer Bedeutungen, denen auch die irrige Vorstellung einer Universalität der eigenen Perspektive innewohnen kann.
Das Verständnis unserer Subjektivität hilft uns dabei, unseren Blick für die Perspektive der Anderen zu öffnen und die menschliche Multiperspektivität in ihrer Vielschichtigkeit wahrzunehmen und dabei Empathie für die Situation und Bedürfnisse, ja, Verletzungen der Anderen, in die wir vielleicht involviert sind, zu entdecken. Aber, auch ihre Absichten und Interessen kritisch in die Betrachtung nehmen zu können.
In der Wahrnehmung multiperspektivischer Gefühle, Gedanken und Handlungen und in Reflexion ihrer Konditionalität aus tiefen Identifikationen, Einstellungen und Glaubenssätzen, lernen wir unsere persönliche Perspektive in den Kontext eines möglichen Konsenses zu stellen und sie damit aus der polaren gegenüberstehenden, möglicherweise feindlichen Haltung in ein sinnstiftendes gemeinsames Ziel zu stellen.
Multiperspektivität bedeutet auch mentale Diversität in ihren unterschiedlichen Formen und Ausprägungen mentaler Funktionen und Präferenzen und dem damit verbundenen „Anderssein“ der Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen sowie des Erlebens, des Fühlens, des Denkens und des Handelns zu tolerieren, sofern es menschenfreundliches Verhalten repräsentiert. Dies bezieht sich aber auch auf die eigene mentale Individualität und Subjektivität und erfordert einen selbstreflektiven Blick. Auf die Anderen zu schauen und sie ggf. zu kritisieren, fällt uns häufig leichter, als unser eigenes Verhalten in die prüfende Betrachtung in Bezug auf die Wirkung auf die Anderen zu nehmen.
In unserer Meinung äußert sich unsere Subjektivität
Ein Schlüssel dazu kann sein, unsere Meinung, von der wir meist als die richtige, wahre überzeugt sind, im Denken zu hinterfragen und zu dekonstruieren:
- woraus, aus welchen tiefen Identifikationen, Einstellungen, Glaubenssätzen, Abwägungen …
- wie, unter welchen physischen und emotionalen Belastungen, unter welchen Haltungen …
- und warum, aus welchen Absichten, mit welchen Zielen …
konstruiert sich unsere Meinung?
- welche Inhalte haben meine tiefen Identifikationen, Einstellungen, Glaubenssätze
- woher kommen diese und wie habe ich mir diese zu eigen gemacht
- für wie faktisch, wie richtig, wie wahr halte ich meine Meinung wirklich
- von welchen Quellen beziehe ich meine Informationen
- für wie faktentreu und realitätsbezogen halte ich meine Informationsquellen
- nutze ich auch Informationen, die meine Meinung nicht bestätigen
- welche Blickwinkel könnte ich noch einnehmen
- welche Betrachtungen könnte ich noch anstellen
- welche Informationen und Fakten könnte ich zur Prüfung noch einbeziehen
- welche Meinung äußern die Anderen, was können mir diese sagen
- wie offen und empathisch bin ich gegenüber der Meinung Anderer
- wie tolerant bin ich, kann ich und will ich sein, in Bezug auf andere Meinungen
Fragen, die wir uns beispielsweise zur Meinungsbildung stellen können.
Diese Analyse sensibilisiert unsere Haltung, mildert unser absolutes, polares Meinungsbild, öffnet unseren subjektiven Blick, mehr über die Wirklichkeit erfahren zu wollen und zu können und uns mit anderen positiv auszutauschen.
Unsere Meinung zu analysieren und zu dekonstruieren bietet uns auch die Möglichkeit die Identifikation mit unseren kulturellen und historischen Wurzeln und unsere persönlichen Erfahrungen in unserer subjektiven Perspektive mental als das wertzuschätzen und einzuordnen was sie sind: Orientierungsmodelle, Verständigungskonzepte, Wissensquellen und sinnstiftende Weltanschauungen und gleichzeitig zu verstehen, dass sie uns nicht die Aufgabe abnehmen im Hier und Jetzt mit den gegebenen Bedingungen reflektiert und positiv umzugehen. Dies vor allem in Bezug auf die Perspektiven, der eigenen und die der Anderen in einer Zeit globalen Lebens und Wirtschaftens, multikulturellen Begegnens und Zusammenlebens sowie diverser Weltanschauungen, kultureller Werte, persönlicher Präferenzen und Lebensentwürfe.
Dabei geht es weniger um recht haben, um richtig oder falsch, um Wahrheit. Vielmehr müssen wir lernen unsere Perspektiven in Würdigung der jeweils anderen auszutauschen und unser kulturelles und historisches Wissen, unsere Erfahrungen und Fähigkeiten für eine positive Zukunft gemeinsam zu nutzen. In solchem Austausch geht es auch wesentlich um die Bereitschaft, den Blick auf wissenschaftliche Fakten zu lenken und die Bemühung um Evidenz (Gültigkeit) dessen anzuerkennen, in der Offenheit, die eigenen Weltanschauungen und Überzeugungen nicht durchsetzen zu können oder gar nicht zu wollen und neue Erkenntnisse, Anschauungen und Werte akzeptieren und annehmen zu lernen.
Wie sensibel und differenziell die Begegnung der unterschiedlichen Perspektiven und multiperspektivischer Austausch ist, kennen wir alle aus unserem Leben. Zur Verständigung und Befriedung von Gewalt ist Multiperspektivität aber notwendige Voraussetzung.
Wir können uns durch das Hören von journalistisch kompetent moderierten Diskursen darin üben. Zu empfehlen sind wegen des komplexen, hochsensiblen und entzündlichen Themas Nahost, öffentlich-rechtliche Medien z. B. Podecasts von DLF, DW, ARD, seriösen Leitmedien z. B. Zeit, Spiegel, FAZ und anspruchsvollen Themenkanälen wie Jung & Naiv, die, anders als tendenziöse und populistische Medien, insbesondere Meinungskanäle in den Sozialen Medien, der demokratischen Gesellschaft verpflichtet sind, worüber wir uns glücklich schätzen dürfen.
Diskussionen zum aktuellen Konflikt:
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Nahost-Krieg – Wie Israel unterstützen, ohne die Palästinenser zu vergessen?
Der Krieg im Nahen Osten polarisiert. Für die einen ist er gerecht und eine notwendige Antwort auf den unmenschlichen Angriff der Hamas auf Unschuldige. Andere finden Israels militärische Antwort überzogen. Lassen sich diese Perspektiven zusammenbringen?
Deutschlandfunk Kultur – Wortwechsel 10. November 2023
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Nahost-Demos in Deutschland – Wie reagieren auf Antisemitismus und Rassismus?
Bei pro-palästinensischen Demos kommt es in Deutschland immer wieder zu antisemitischen Parolen. Was bedeutet der Hass auf Israel und die Juden für unsere Einwanderungsgesellschaft? Werden die richtigen politischen Maßnahmen diskutiert?
Nahost-Demos in Deutschland – Wie reagieren auf Antisemitismus und Rassismus? (deutschlandfunk.de)
Deutschlandfunk – Zur Diskussion 08. November 2023
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Es gibt die UN Charta und die Menschenrechte bereits als universelle Werte, die uns Orientierung in der Perspektivenarbeit gibt. Wir müssen lernen sie politisch und persönlich in die Praxis umzusetzen und bereit sein, danach zu leben. Allerdings erfordert diese Bereitschaft eine enorme Mentale Kompetenz und Leistung in der Aussteuerung und Balancierung unserer antriebsbezogenen Affekte und Emotionen, die sich in Verbindung mit unseren sozialen Identifikationen, kulturellen Glaubenssätzen und insbesondere psychischer Verletzungen aktivieren, unseren Selbstbezug verstärken und unser rationales Denken beeinflussen, verzerren und hemmen. Hass verblendet, Angst verschreckt, Trauma überwältigt und paralysiert.
Neurobiologisch gesehen, können wir uns allerdings nicht so einfach in unserem bewussten Denken für die Entwicklung unserer Mentalen Kompetenz und bewussten mentalen Steuerung entscheiden. Die primäre Funktion dafür liegt in den unbewussten mentalen Prozessen unseres Mentalen Selbst, aus dem heraus sich Mentale Kompetenz selbstorganisational und autokreativ entwickelt und arbeitet. Wenn wir unsere mentalen Prozesse reflektieren, hat sich unser Mentales Selbst ohne unser bewusstes Zutun (selbstorganisational) dafür bereits entschieden, Es dosiert auch die Tiefe und Qualität unserer Reflexion und folgender möglicher Anpassung unserer mentalen Konstruktion, woraus sich Identifikationen, Einstellungen, Glaubenssätze und Meinungen bilden und modulieren.
Bei der Entscheidung zur Reflexion, die in unserer bewussten Selbstwahrnehmung auftaucht, haben wir in unserem Denken das Gefühl, die Reflexion bewusst entschieden zu haben und würden diese bewusst steuern. Auch dabei erleben wir eine Illusion unseres Geistes, als die bewussten und objektiv Handelnden, die die Wahl haben zu reflektieren oder nicht. In der Bewusstseinsforschung nennt man diese Illusion Agentivität. Wir sind in der Aktivierung des Reflexionsprozesses neurobiologisch gesehen auf unser Mentales Selbst angewiesen, das diesen im Unbewussten ohne die Möglichkeit eines bewussten Auftrags steuert, da das Bewusstsein dabei nur integraler Prozess des Mentalen Selbst ist. Dabei hilft uns die Inspiration durch andere Menschen, die unser Mentales Selbst in Resonanz ihres reflektiven Denkens stimulieren kann.
Wenn der mentale Modus vom konditionalen, in dem geprägte mentale Muster reproduktiv arbeiten, in den reflektiven Modus, mit analytischen und kreativen mentalen Prozessen, wiederum selbstorganisational wechselt und sich dieser einübt und festigt, entwickelt sich auch unsere Mentale Kompetenz zur Steuerung und Balancierung unserer antriebsbezogenen Affekte und Emotionen, mit ihrem enorm starken Effekt auf unsere subjektive Perspektive und Handlung, insbesondere bei Verletzungen. Die Aktivierung und Kultivierung des reflektiven mentalen Modus ist meist kein organischer und spontaner Vorgang in unserem Mentalen Selbst. Die Stimulanz und Inspiration durch ein proaktives gesellschaftliches Angebot von Mentaler Bildung in Kitas, in Schulen, in der Erwachsenenbildung und kontinuierliche mentale Praxis kann diesen Prozess gezielt fördern.
Mentale Bildung wäre dringendst nötig
Das Wissen über die Subjektivität unserer mentalen Perspektive kennen wir Menschen im Prinzip seit vielen tausend Jahren, was in unseren Philosophien immer wieder aufscheint. In der Psychologie und Neurobiologie gehen wir davon als Faktum aus. Für ein positives Miteinander in der Welt und die Entwicklung unserer Zivilisation kann uns dieses Wissen enorm helfen. Dazu muss es in praktische Mentale Kompetenz in der Breite der Gesellschaften inspiriert werden, entsprechend der inhaltlichen und sprachlichen Voraussetzungen. Vom wissenschaftlichen Fachniveau bis hin zur einfachen praktischen Übung achtsamkeitsbasierter Selbstwahrnehmung für den Alltag aller Menschen.
Wissen reicht nicht! Meist erzeugt Wissen in unserer Vorstellung die Illusion, wir können das schon, was wir als Wissen logisch verstehen. „Kennen“ ist aber noch nicht „Können“. Das Können, die Realisierung des Wissens als praktische Fähigkeit und existenzielle Erfahrung, muss tief in unseren Denk- und Verhaltensmustern durch konsequente und nachhaltige Praxis entwickelt, kultiviert und etabliert werden.
In Bezug auf die Vergegenwärtigung unserer Subjektivität bedeutet Können kontinuierliche Reflexion und Dekonstruktion der eigenen Perspektive. Da auch die mentale Reflexion subjektiv funktioniert und man sich im Kreis der eigenen Subjektivität dreht, macht es Sinn Reflexion kaskadierend auszuformen, also mehrere Reflexionsebenen aufzubauen, als Reflexion der Reflexion. Dies erhöht die Qualität in der „Verobjektivierung“ (Annäherung) der subjektiven Perspektive und Evidenzbildung (Gültigkeit) unserer Wirklichkeitskonstruktion. Dabei stellt sich die Frage, in welchem Niveau will und kann ich Mentale Kompetenz entwickeln?
In Resonanz und Kommunikation mit anderen Übenden, im Spiegel von Erfahrungsberichten und wissenschaftlichen Erkenntnissen kann man sich dazu inspirieren und orientieren. Letztlich sind wir Individuen in Diversität mentaler Funktionen, unterschiedlichen Talenten und Präferenzen. Selbstverwirklichung, wozu die Mentale Kompetenz zu zählen ist, ist individuell mit subjektiver Perspektive. Dies zu realisieren, zu akzeptieren und in Multiperspektivität zu kultivieren ist ein Teil der Entwicklung Mentaler Kompetenz.
Umso achtsamer und reflektiver sollten wir mit unserem Geist lernen umzugehen. Dies vor dem Hintergrund des entsetzlichen und unerträglichen Schmerzes und Leids, das wir Menschen uns im Terror und Krieg, immer wieder antun. „Gesunder Menschenverstand“ reicht zur Auflösung der Konflikte, der Vermeidung und Heilung von Verletzungen nicht aus. Es braucht mehr, viel mehr! Es braucht die differenzierte und lernende Auseinandersetzung mit unserem Geist in der Breite der Gesellschaften und der Menschheit!
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Theoretische Fachthemen als möglicher Ausgangspunkt für Programme Mentaler Bildung:
Unser Mentalsystem
- Gehirn
Anatomie, Funktionssysteme, NeurotransmitterWie ist unser Gehirn und unser Mentalsystem darin aufgebaut und wie funktioniert unser Geist (mentale Prozesse)?
- Mentales Selbst
Mentale Prozesse, Selbstorganisation, AutokreativitätWie arbeitet unser Geist in der Gesamtheit seiner unbewussten und bewussten mentalen Prozesse aus sich selbst heraus und in Resonanz mit der Welt? Was ist Bewusstsein und wie unterscheidet es sich vom Unbewussten? Wie definiert sich unser SELBST und wie unser ICH? Was bedeutet dies für unser „Selbstverständnis“? Bin ICH der:die Herr:in im mentalen Haus? Wie entstehen Entscheidungen und wer trifft sie?
- Individualität
Anlage, Sozialisation, ErfahrungWie und woraus entwickeln sich meine individuellen mentalen Prozesse und Inhalte, mein Wahrnehmen, Fühlen, Denken, Handeln? Gibt es Unterschiede in der Ausprägung mentaler Funktionen und wie divers sind diese?
- Subjektivität
Kognitive Konstruktion, Rationalisierung, NarrationWie konstruieren sich meine persönlichen Affekte, Gefühle, Gedanken, Identifikationen, Einstellungen, Glaubenssätze, Meinungen, Interpretationen, Zuschreibungen, Projektionen und wie entwickeln sie sich weiter? Welche mentalen Mechanismen wirken, die unsere mentalen Inhalte verzerren und rationalisieren (wie wir sie verstehen wollen) und welche Auswirkungen haben Verzerrungen und Rationalisierungen in unserem Denken?
Warum und wie entstehen Bedeutungen und Sinnzusammenhänge (Frames) Erzählungen (Narrative) und Geschichten in unserem Geist, wie werden daraus Märchen und Mythen? Was ist Phantasie und Fiktion, wie kursieren sie in unserem Geist und wie zirkulieren sie zwischen den Geistern?
Was bedeutet Subjektivität für meine Vorstellung der Wirklichkeit und wie kann ich mich auf die Wirklichkeit beziehen, die ich subjektiv in meinem Geist interpretiere? Was sind in diesem Kontext „objektive Fakten“ an denen wir uns orientieren können? Welche Möglichkeit haben wir von der Gültigkeit (Evidenz) der objektiven Fakten auszugehen?
- Sozialität
Perspektiven, Resonanz, Empathie, BindungWie entwickeln sich meine personalen Perspektiven ICH-DU-WIR, wie richtet sich mein Bezug zu meinem Selbst, zu Anderen und zur Welt aus? Wie steht mein Geist in Resonanz zu Anderen und zur Welt? Wie nehme ich Andere wahr, wie fühle ich mich in Andere ein, wie fühle ich das, was sie fühlen und wie fühle ich mit ihnen? Wie stehe ich zu Anderen in Verbindung und wie entsteht meine Bindung zu ihnen? Wie entstehen soziale Gefühle, wie Zuneigung, Liebe, Scham, Trauer, Abneigung und Hass?
- Intentionalität
Motive, Selbstbestimmung, SelbstverwirklichungWas ist Aufmerksamkeit ?Welche Funktion hat sie in der Lenkung unseres Interesses? Wie entsteht Motivation und was motiviert mich? Was sind Motive, wie konstruieren sie sich und wie lenken sie mein Handeln? Was bedeuten Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung für mein Leben und das Leben Anderer? Wie integrieren sich diese in der Perspektive des WIR?
- Plastizität
Mentale Entwicklung, Lernen, AnpassungWie entwickeln sich unsere mentalen Inhalte, unsere Persönlichkeit, unsere Gefühle und Gedanken, unsere Sprache, unser Wissen? Wie funktioniert unser Gedächtnis, wie unser Lernen und wie unsere Anpassung an Veränderungen in unseren Beziehungen zu Anderen und in unserer Umwelt?
- Ökonomie
Routinen, Denk- und VerhaltensmusterWie organisiert unser Mentalsystem effektive mentale Prozesse? Was sind Gewohnheiten, Routinen, Denk und Verhaltensmuster, wie entstehen sie, wie arbeiten sie und welchen Nutzen haben sie für uns und welche Risiken können sie bedeuten?
- Homöostase
Antrieb, Bedürfnisse, LebensschutzWas treibt uns an? Was sind Bedürfnisse und welche Bedeutung haben sie in unserem Leben? Wie organisiert und arbeitet unser Mentalsystem für die Erhaltung unseres Lebens und für unsere Fortpflanzung als Menschen?
Themen zur Entwicklung Mentaler Kompetenz
- Selbstwahrnehmung
. Gefühle, Gedanken, Impulse
. Identifikationen, Einstellungen, Glaubenssätze, Meinungen
. Zuschreibungen, Vorurteile, Projektionen
. Verinnerlichte Weltanschauungen, Normen, Werte, Rollen
. Streben nach Macht, Status, Anerkennung
. Affinität, Aversion, Ablehnung
. Diskriminierung, Dominanz, Täuschung, Manipulation, AggressionDie Selbstwahrnehmung unserer mentalen Prozesse ist der Schlüssel zur Mentalen Kompetenz, denn diese bedeutet den achtsamen und reflektiven Umgang mit unserem Geist, der uns die Möglichkeit der Selbstwahrnehmung bietet. Im konditionalen mentalen Modus, in dem wir mit unseren Gefühlen und Gedanken identifiziert sind, ist der Prozess der Selbstwahrnehmung unmerklich, diffus, unspezifisch, unbewusst.
In manchen Geistern scheintsie selbstaktivierend als Intuition in unser Bewusstsein hinein. Durch Inspiration von Außen und durch gezielte Übungen kann unser Mentales Selbst die Selbstwahrnehmung kultivieren und lernen im Bewusstsein zu steuern. Diese mentale Praxis gibt es in den diversen geistigen Traditionen schon seit Jahrtausenden in ihren individuellen Ausprägungen. Ganz besonders in der östlichen Achtsamkeitsphilosophie und Praxis.
Es gibt eine einfache Übung zur Entwicklung unserer Selbstwahrnehmung. Wir fragen uns nach Innen: Was fühle ich jetzt? Ich gehe in Kontakt mit meinen inneren Gefühlen und spüre ihrer Qualität nach. Ist es eher freundvoll oder besorgt? Spüre ich überhaupt etwas? Ich wiederhole in Abständen immer wieder diesen Blick nach Innen zu meinen Gefühlen. So lerne ich mit meinen Gefühlen in Kontakt zu sein und erforsche ihre Qualitäten. Dazu ist hilfreich, wenn wir uns auch im Denken mit den Qualitäten unserer Gefühle beschäftigen und psychologisches Wissen über unsere Gefühlskategorien ergänzen, darüber lernen wir unsere Gefühle besser zu unterscheiden und zu identifizieren.
Den selben Prozess können wir mit unseren Gedanken vollziehen und darüber unsere Identifikationen, Einstellungen, Glaubenssätze, Intentionen, Interpretationen und Projektionen kennen lernen, diese zu erforschen sowie Übung darin zu erlangen diese zu analysieren und zu dekonstruieren.
- Selbstreflexion
. Analyse und Dekonstruktion von mentalen Prozessen und Konstrukten (Inhalten)
. Kontextualisierung und Relativierung von Annahmen, Vorstellungen, ErzählungenDem Prozess der Selbstwahrnehmung folgt in der Entwicklung unserer Mentalen Kompetenz der Prozess der Selbstreflexion: Welche Gefühle und Gedanken, welche Identifikationen und Einstellungen, welche Glaubenssätze und Meinungen, welche Affekte und Absichten habe ich und wie leiten diese meine soziale Interaktion und mein Handeln?
Mit der differenzierten Wahrnehmung unserer mentalen Prozesse und Konstrukte können wir uns selbstbefragen: Stimme ich im Inneren mit diesen überein? Wie komme ich zu diesen Inhalten? Woher kommen sie? Warum habe ich sie? Was bedeuten sie für mich und mein Leben? Wohin führen sie mich und mein Leben? Wie prägen sie meine sozialen Kontakte und meine Beziehungen? Und so weiter …
- Mentale Modulation
. Explorieren (Welt erforschen, Wissen generieren, Lernen), Framen (Unterscheidungen, Bedeutungen, Sinnzusammenhänge konstruieren), Reframen (Konstrukte neu definieren und in neuem Kontext konstruieren)
. Imaginieren (die Welt, Dinge, Prozesse bildhaft vorstellen), Visualisieren (innere Bilder erzeugen und fokussieren), Affirmieren (Bilder und Sätze im Geist verstärken)
. Sensibilisieren (sich empfindlich und empfänglich machen), Desensibilisieren (Überempfindlichkeit verringern), Immunisieren (Stärkung gegenüber Erwartungen und Beeinflussungen)
. Autosuggestion (Selbstbeeinflussung zum Training unbewusster Inhalte), Autogenes Training (autogenes Entspannungsverfahren), Selbstgespräch (Strukturierung der Gedanken)
. Achtsamkeitspraktiken (Förderung der Aufmerksamkeit und des Gewahrseins im Hier und Jetzt) und Meditation (kontemplative Versenkung, Geistesübung zur Entwicklung mentaler Zustände und Fähigkeiten) - Kognitive Konstruktion
. Faktische Realitätsbeschreibung, theoretische Hypothesenbildung, kreative Ideenentwicklung, konsistente Konzeptionierung, visionäre Imagination
. Differenzierte Sprachbildung, effizienter Sprachausdruck und Kommunikationsaustausch
. Episodische Geschichtserzählung und fantastische Fiktion
. Logische Lösungsfindung, erfahrungs- und evidenzbezogene Wissensbildung
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Unser Geist ist uns zwar das Allernächste, durch ihn erleben und handeln wir, gleichzeitig ist er uns durch unsere Identifikation mit seinen Inhalten, den Gefühlen und Gedanken so unmerklich und letztlich unbekannt. In unserer Kultur wird er wenig thematisiert, geschweige denn, ein reflektiver Umgang mit ihm gelernt, und wenn, meist nicht nach aktuellem Kenntnisstand psychologischer und neurobiologischer Befunde, jenseits weltanschaulicher Konzepte, die in der Regel keine differenzielle und dekonstruktive mentale Selbstreflexion und realitätsbezogene Selbststeuerung ermöglichen.
Natürlich werden viele Menschen in ihrer Ausbildung, insbesondere im sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontext mental gebildet und entwickeln so ihre Mentale Kompetenz auf ein hohes Niveau. Dies geschieht auch ganz natürlich in der kognitiven Entwicklung von allen Menschen, unabhängig der Bildung mehr oder weniger differenziell. Wenn wir uns die Lage von uns Menschen in der Welt anschauen und den Anteil unseres Geistes daran bemessen, reichen diese Optionen nicht für die zivilisatorische Entwicklung des Wohlergehens der Weltgemeinschaft.
Wir brauchen Mentale Bildung als Bindeglied zu sozialisierender Kultur und schulischer Wissensvermittlung sowie zur Prävention von gesellschaftlichen Störungen und Konflikten, in der wir aufgeklärt werden, wie unser Geist arbeitet und in der wir eine mentale Praxis lernen und üben, die es uns ermöglicht mit ihm so umzugehen, dass Verletzungen vermieden und überwunden werden. Dabei gehen wir nach wissenschaftlichen Befunden von der Plastizität, der Lern- und Anpassungsfähigkeit unseres Geistes aus, die auf der kognitiven Ebene, wenn es um das Framing (Kontext und Konstruktion) von Identifikationen, Einstellungen, Glaubenssätzen sowie die Adaption von Narrativen (erklärende Erzählungen) geht, lebenslang gut möglich ist.
Auf der sozialen Ebene werden maßgebliche neuronale Funktionsbereiche, die soziale Integration des Selbst (Dezentrierung) in Verbindung mit der Ausbildung der personalen Perspektiven ICH-DU-WIR, des Perspektivenwelchsels (Theorie of Mind) und des Einfühlungsvermögens (Empathie) in der Kindheit prägend verschaltet und sind im Erwachsenenalter bedingt plastizitär und entwicklungsfähig. Anpassungen benötigen spezifische pädagogische Programme und psychosoziale Bedingungen. Die neuronalen Systeme der affektiv-emotionalen Ebene werden frühkindlich entscheidend ausgebildet und sind im Alter schwer entwicklungsfähig.
Idealerweise bieten die psychosozialen und kulturellen Bedingungen in den Gesellschaften während der frühen Sozialisationsphase sowie im Kindes- und Jugendalter, in den Familien, der Kitas und Schulen optimale Voraussetzungen für die Entwicklung Mentaler Kompetenz. Bestenfalls in einer Kultur menschenfreundlicher, achtsamer und sozialer Interaktion und expliziter mentaler Bildungsangebote über alle Bevölkerungsschichten und Altersstufen.
Mentale Bildung ist somit eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, zumal sie zuallererst im positiven Interesse von uns Menschen individuell und vor allem politisch, weltanschaulich und kulturell liegen muss, um die nötige Motivation des Lernens und des Praktizierens zu entwickeln. Im Interesse kann es wiederum nur dann liegen, wenn bereits eine gewisse mentale Entwicklung vorhanden ist, die den Wert und den Bedarf, ja, die Notwendigkeit und Dringlichkeit wahrnimmt und einschätzen kann. Schon die Impulse und Aufklärung dazu, erfordert enorme gesellschaftliche und personale Ressourcen, die aktuell nicht erkennbar sind.
Abgesehen vom Interesse Einzelner, stellt sich die Frage nach dem politischen, ideologischen und weltanschaulichen Wollen in Anbetracht weltweit verbreiteter und zunehmender Tendenz egozentrischer, identitärer und autoritärer Machtinteressen. Wie politisch wünschenswert und durchsetzbar wäre Mentale Bildung vor dem Hintergrund der damit verbundenen Aufklärung, Selbstreflexion und mit hoher Wahrscheinlichkeit einhergehendem Bedürfnis nach demokratischer Mitsprache und Selbstbestimmung in den Gesellschaften?
Selbst wenn politisches und weltanschauliches Interesse bestehen würde, könnte man es in den Gesellschaften nicht ohne Widerstand verordnen und einführen. Mentale Bildung würde konditionale Mindsets kontextualisieren (erweitern) und labilisieren (lockern), Gewissheiten und Überzeugungen in den Einstellungen und Glaubenssätzen würden nicht mehr dieselben sein, womit eine mentale Verunsicherung und Orientierungs- bis hin zur Sinnfrage verbunden wäre. Zudem müssten bestehende Verletzungen und Traumata geheilt und ausgesöhnt werden.
Es müssten wirksame pädagogische Konzepte und Programme für Mentale Bildung und psychologische Therapien entwickelt sowie Pädagogen und Psychotherapeuten ausgebildet werden, wofür die nötigen Mittel bereitgestellt werden müssten. Natürlich findet zum Teil Mentale Bildung in demokratischen Gesellschaften bereits fragmentarisch über diverse Bildungsformen sozialer, ethischer, religiöser, medialer und politischer Bildung Anwendung, besteht aber noch nicht als eigene Disziplin mit dem Ziel breitflächig aufgeklärte Mentale Kompetenz zu entwickeln.
Initiation eines Weltmentalrats könnte helfen
Die globalen und regionalen zivilisatorischen Herausforderungen: Befriedung von Konflikten und Kriegen, Klimaschutz und der Umgang mit den Klimafolgen, die Bekämpfung von Armut und Hunger, Ausbeutung und Unterdrückung etc. sind enorm groß. Tiefwirkende psychologische Verletzungen und Traumata durch Diskriminierung, Ausgrenzung, Vertreibung, Gewalt und Zerstörung machen Menschen zudem empfänglich für die Indoktrination spaltender und hasserfüllter Ideologien sowie gezielter Desinformation und Hetze, die Gefühle und Gedanken manipulieren und schließlich zu kollektivem Hass, Rassismus, bis hin zu Genoziden führen können.
Wenn uns das ewige Leid, das wir Menschen uns selbst antun, nicht gleichgültig ist, ist es Zeit für uns zu realisieren, dass unser Geist all dieses Negative hervorbringt, und wir lernen müssen, unsere geistigen Fähigkeiten zum Wohle der Menschen einzusetzen. Die Entwicklung aufgeklärter Mentaler Kompetenz in der Breite der Gesellschaften, wäre in Anbetracht ihrer Bedeutung für unser Leben und Wohlergehen, für eine friedvolle Welt, anzuraten und bestenfalls auf UN Ebene als eine Art Weltmentalrat in Analogie zum Weltklimarat zu initiieren.
Aufklärung und Einordnung
Nun muss auf politischer und gesellschaftlicher Ebene alles getan werden, um die kulturell und historisch so schwierige und entzündliche Situation im Nahen Osten und den entbrannten Terror und Krieg zu lösen und die Machtinteressen in Bahnen zu lenken, die mehr Frieden bedeuten. Ein Schritt dazu ist faktenbezogene Aufklärung über die Entwicklung und reflektive Einordnung der Bedingungen des Konflikts, die Vermittlung weltanschaulicher Multiperspektivität und Toleranz, die Entideologisierung der Bildung und medialer Narrative sowie politische und gesellschaftliche Lösungen zur Koexistenz der unterschiedlichen Interessen, um den Flächenbrand im Nahen Osten, der polarisierend und spaltend in die ganze Welt hineinwirkt und darüber Populismus, Machtstreben und Hetze bedient, zu verhindern.
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Ganz besonders dringend und schnell müssen die geschehenen Verletzungen wahrgenommen, geheilt und überwunden werden!
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Podcasts zum Thema
Geschichte der Hamas – Militantes Kind der Muslimbrüder
Die Hamas ist Partei und Terrormiliz zugleich, seit 2006 beherrscht sie den Gazastreifen. Wie entstand die Terrororganisation? Ein Blick auf ihre Anfänge in den 1980er-Jahren, als Ableger der ägyptischen Muslimbruderschaft.
Deutschlandfunk – Der Rest ist Geschichte 08.12.2023
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Antisemitismus – Geschichte einer großen Lüge
Vorurteile gegen Jüdinnen und Juden gibt es seit Jahrhunderten. Immer wieder werden falsche Behauptungen neu aufgerollt. So auch jetzt, angeheizt durch den Krieg in Nahost. Wir gehen der Frage nach, wie immer wieder neuer Antisemitismus entsteht.
Deutschlandfunk – Der Rest ist Geschichte 03.11.2023
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Juden in Deutschland: „Wir sind letztendlich alleine“
Juden werden in Deutschland wieder bedroht und angegriffen – und fühlen sich von der Zivilgesellschaft im Stich gelassen. Im F.A.Z. Podcast für Deutschland sprechen wir mit Marc Grünbaum, Vorstand der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt, und mit der Journalistin und Autorin Sarah Levy.
F.A.Z. – Podcast für Deutschland 31.10.2023
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Mit palästinensischen Wurzeln gegen Antisemitismus
Sein Großvater floh in den Libanon, seitdem prägt die Tragödie der Palästinenser seine Familie. Doch Abdul Kader Chahin gehört nicht zu denen, die den Hamas-Terror gegen Israel feiern – im Gegenteil.
Der Spiegel – Stimmenfang 26.10.2023
Antisemitismus – Judenhass in der Öffentlichkeit begegnen
Antisemitismus begegnet uns immer häufiger. Der Krieg in Israel und Gaza verstärkt das noch, die Emotionen kochen hoch, sagt der Pädagoge Burak Yilmaz. Er klärt über die extremen Denkmuster auf und fordert Sofortmaßnahmen für Schulen.
Antisemitismus: Umgang mit Judenhass in der Öffentlichkeit · Dlf Nova (deutschlandfunknova.de)
Deutschlandfunkt Nova – Kurz und heute 16.10.2023
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Digitaler Kriegsschauplatz: Wie Tiktok & Co die Berliner Straßenkämpfe anheizen
Seit Tagen kommt es auf Berliner Straßen zu Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel. Die sozialen Netzwerke sind voller Falschmeldungen und antisemitischer Hetze. Das bringt auch die EU auf den Plan.
https://www.faz.net/podcasts/f-a-z-podcast-wie-tiktok-co-strassenkaempfe-anheizen-19258461.html
F.A.Z. – Podcast für Deutschland 20.10.2023
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„Seit wann ist es illegal, pro-palästinensisch zu sein?“
Der palästinensische Botschafter in Deutschland, Laith Arafeh, beklagt fehlende Empathie für seine Landsleute und anti-palästinensischen Rassismus. Eine klare Verurteilung des Hamas-Terrors geht ihm nicht über die Lippen.
Deutschlandfunk – Laith Arafeh im Gespräch mit Benjamin Hammer, Interview der Woche 22.10.2023
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„Der dunkelste Tag in der jüdischen Geschichte“
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sieht durch den Überfall der Hamas auf Israel eine „Zeitenwende“ im Nahen Osten. Er kündigte an, Israel werde beim Kampf gegen die Hamas alles dafür tun, dass Unschuldige nicht verletzt würden.
Israels Botschafter Prosor – „Der dunkelste Tag in der jüdischen Geschichte“ (deutschlandfunk.de)
Deutschlandfunk – Ron Prosor im Gespräch mit Sebastian Engelbrecht, Interview der Woche 15.10.2023
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Israels Schlag gegen den Terror Was passiert am Tag eins nach diesem Krieg?
Hamas-Terroristen greifen Israel an und töten Hunderte Menschen auf brutalste Weise. Israels Notstandsregierung schlägt hart zurück und will die Hamas vernichten. Es braucht einen Plan für die Zukunft außer Rache.
Acht Milliarden – Der Spiegel 13.10.2023
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Israel-Gaza-Krieg Wie der Konflikt zwischen Juden und Palästinensern entstand
Vom Osmanischen Reich bis zu den Kriegen der Neuzeit – die gemeinsame Geschichte von Juden und Palästinensern ist seit jeher von Gewalt geprägt. Woher kommt der Hass zwischen den Völkern?
Acht Milliarden – Der Spiegel 13.10.2023
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Propalästinensische Demos Terror in Israel, Judenhass in Deutschland
Die Bundesregierung verspricht Israel Solidarität – aber auf den Straßen rufen Demonstranten antisemitische Parolen, angestachelt von Islamisten. Jüdinnen und Juden in Deutschland fürchten um ihre Sicherheit.
Stimmenfang – Der Spiegel 13.10.2023
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Michel Friedman – „Fremd in dieser Welt“
Michel Friedman hatte und hat viele Rollen: Rechtsanwalt und Fernsehmoderator, CDU-Politiker und stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden, Philosoph und Publizist. Was er sagte oder tat, bewegte eine breite Öffentlichkeit. Nicht selten polarisierten seine Auftritte. Bei FREIHEIT DELUXE im Gespräch mit Jagoda Marinic erleben wir einen anderen Michel Friedman: scharf in der Analyse, aber auch zweifelnd, verletzlich und auf der Suche nach sich selbst. Über sein Aufwachsen als Kind von Überlebenden des Holocaust und über das Fremdsein im Land der Täter hat Michel Friedman jetzt ein Buch geschrieben („Fremd“, Berlin Verlag). Warum er gerne streitet und dahin geht, wo es wehtut – auch darüber spricht Michel Friedman mit Jagoda Marinic. Eine Begegnung voll wechselseitiger Neugier – auch für die schmerzhaften Erinnerungen des anderen.
hr – Freiheit deluxe mit Jagoda Marinic 21.10.2022